Eine leicht zu erlernende Übung zum Einstieg in die Polyrhythmik.
Die musikalische Welt muss nicht strikt in binär oder ternär unterschieden werden. Spannend wird es wenn man beide Ebenen übereinanderlagert. Ein Paradebeispiel hierfür sind afrikanische Rhythmen.
Hier kommt eine leicht zu erlernende Übung, die bringt dich in die Welt der Polyrhythmik:
Stelle das Metronom auf Tempo 80 und tippe mit dem rechten Fuss die Viertel auf dem Klick, sowie mit dem rechten und linken Zeigefinger auf der Tischkante die Triolen.
Auf dem ersten Schlag ist die Kombination:
rechts – links – rechts
und auf dem nächsten Schlag umgekehrt:
links – rechts – links
etc.:

Wenn das richtig schön rund läuft – also alle Triolen gleich lang und gleich laut, kommt nur noch ein kleiner Schritt:
Du ziehst einfach deine linke Hand zurück, spielst aber unbedingt in der Luft weiter. Denn das bedeutet: Man hört jetzt nur noch die rechte Hand und natürlich den Fuss synchron mit dem Metronom.
Was du jetzt zwischen deiner rechten Hand und deinem Fuss bzw. dem Metronom hörst ist ein mathematisch astreines 3 über 2.

Wenn es rhythmisch wackelig wird schieb die linke Hand wieder vor, dann spielst sie wieder auf der Tischkante. So kannst du hin und her wechseln – bis es flutscht. Und natürlich das Tempo steigern, ein bisschen Sport muss sein.
Die „Subdivison“, also in diesem Fall die Triolen, müssen in dir immer weiter ticken, dann wird diese Rhythmik klar und du kannst das in deinen Improvisationen verwenden.
Lieber Claus, arbeiten uns seit gestern an der Übung ab (dachte bis dahin, mich kann nix mehr schrecken) und fühle mich jetzt wie ein blutiger Anfänger. kannst du mal bitte ein kurzes Notenbeispiel zeigen, wie das notiert ist….hier sind heftige Diskussionen, wie das aussieht… Liebe Grüße aus dem Schwarzwald Katharina
Hallo Katharina, machen wir es doch anders rum: Schickt ihr mir wie ihr das notieren wollt mit kleinem Screenshot, per mail an die Jazzschule – dann sehe ich was in euch vorgeht… und korrigiere ggf.
Hallo Claus
Es ist für mich neu, dieser sozusagen mathematisch richtige Zugang zu 3 auf zwei. Ich sagte innerlich immer noch „Häärdöpfustock“!
Danke dafür. Hast du auch soetwas für vier auf drei?
Herzlich, Franziska
Hallo Franziska und auch Friedhelm, ja es gibt viele solche Eselsbrücken (übrigens für nicht Schweizer: „Häärdöpfustock“ ist gleich Kartoffelbrei :-) aber man muss das trotzdem einmal richtig in der Subdivision hören… sonst ist es zu ungenau… Und Rhythmus muss halt richtig sitzen – sonst groovt es nicht :-) 4:3 mach ich demnächst ne Episode …
Moin,
ich kenne das gut vom Schlagzeug. Mir hat man das als „Bum pa u pa“
erklärt.
Bum= 1 und erster Triolen Schlag
pa = zweiter Triolen Schlag
u = 2
pa = dritter Triolen Schlag.
Auf der Gitarre noch nie gespielt. Lässt sich gut mit Schlagzeugern üben.