Einen Jazzstandard auf die wesentlichen Akkorde reduzieren.
Reharmonisation – das war das Thema der letzten Episode Nr. 085. Also, einem Song neue und zusätzliche Akkorde geben.
Heute drehen wir den Spieß um und gehen den Weg rückwärts. Wir nehmen einen Jazzstandard mit einer Fülle von Akkorden und reduzieren ihn auf das Wesentliche, indem wir die sozusagen „überflüssigen“ Akkorde entfernen.
Übrig bleibt ein Gerüst aus weniger Akkorden – nämlich genau den entscheidenden Akkorden. Die, die sozusagen den Kern des Songs ausmachen.
Wenn du die Folge bis zum Ende anhörst, wirst du eine wertvolle Erkenntnis gewinnen, die dir das Improvisieren über Jazzstandards erleichtert.
Zu dieser Episode gibt es ein PDF, das du dir ausdrucken solltest – und ein Stift wird auch benötigt.
Also, los geht’s!
Downloads
PDF:
Beautiful_Love.pdf
Audio Playback:
Beautiful_Love_deharm.mp3
Beautiful_Love_reharm.mp3
iReal Files:
Beautiful_Love_deharm.html
Beautiful_Love_reharm.html
Kursempfehlung:
» Play By Ear – Jazz-Standards über’s Ohr lernen.
Entwickle dein musikalisches Gehör, lerne viele Jazzstandards (ohne Noten) und wie du darüber selbstbewusst improvisierst.
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Liebe Claus,
vielen Dank! Wieder einmal sehr erhellend. Insbesondere für das Songs auswendig lernen, ist es hilfreich, sich erstmal nur die zentralen Akkorde zu merken.
Ich hab mal ne kerzerische Frage: wozu braucht es überhaupt Akkorde? Könnte man nicht Beautiful Love auch komplett nur als Modalen Tune über D minor auffassen?( Die Melodie verwendet ja Aeolisch, Melodisch und auch Harmonisch Moll). Hab das grad mal gespielt, es geht schon, wenn man sich von dieser Hör-Erinnerung löst, es müsste ein V-Akkord kommen im Wechsel. Was meinst du?
Liebe Grüße
Norbert
Ja Norbert, klar kann man das machen – wenn’s gefällt :-) Sobald man V – I Verbindungen vermeidet – kommt man ja automatisch raus aus der Funktionsharmonik. Gutes Beispiel ist auch My favorite things. Im Original viele Akkorde und Coltrane hat die dann entsorgt :-)
Hallo Claus, super Episode. Könntest du noch aufklären, warum die beiden #11-Akkorde Sekundärdominanten sein sollen?
Schau mal hier im Podcast: 075 | Melodisch Moll Zusammenfassung
Und richtig gründlich kernt man das im Grundkurs Jazzstandards.
Hallo Claus,
vielen Dank für die geniale Folge!
Wie funktioniert die Deharmonisierung bei Dominant Sept Ketten wie zum Beispiel bei Mr Sandman?
Herzliche Grüße Mathias
Hallo Mathias, super Frage! Kleiner Tipp: Bei Dominant-Ketten haben manche X7 Akkorde eine Tonika-Funktion. Das hört man… ich werde dazu eine Episode machen! Liebe Grüße,
Claus
Hallo, Claus,
herzlichen Dank für diese tolle Folge, die mich in sehr vielen Punkten richtig bestärkt hat:
Ich bin stark sehbehindert und spiele daher alles auswendig. Das ist zum einen ein exzellentes Training fürs Gehirn und zum anderen macht es frei beim Spielen. Ich glaube, nach dem Hören der Folge 86 bislang viel intuitiv richtig gemacht zu haben.
Vielen Dank dafür und auch für den Kurs Play by ear.
Beste Grüße
Martin
Gerne Martin!
hier kann ich mich anschließen: ich bin selbst Pianist und blind und spiele alles auswendig, nachdem ich bei einem neuen Song das Leadsheet Funktionsharmonisch analysiert habe. Die Methode der Deharmonisation ist dabei sehr hilfreich!
… für mich auch sehr nützlich.
Ich begleite mit Gitarre hin und wieder einen Altsaxophonisten. Wir sind beide Hobbymusiker, die versuchen, so etwas zur eigenen Erbauung nachzuvollziehen.
Wie das eben auch mit „out of nowhere“ (mit dem Tonartwechsel) funktioniert, probieren wir gleich mal aus!
Vielen Dank und schöne Grüße, Claus!
… Ingo
Ja klar geht das auch mit dem Song. Probiert es aus!
Danke, Claus, für diese Folge, die sich organisch an die letzte anschließt!
könnte man die Vorgehensweise dann so zusammenfassen: der Kern, der in einem Song übrig bleibt, besteht (natürlich) aus der Tunika, der jeweiligen parallele und der sub dominante? alle anderen Akkorde werden erst einmal rigoros raus gestrichen
Ja könnte man so vereinfachen, noch jeweils die V7 dazu.
Danke Klaus,
Ich empfand diese Episode als sehr hilfreich. Es kommt meinem Wunsch als Trompeter und damit als Spieler eines Melodieinstrumentes sehr entgegen, eher die großen Linien in Jazzstandards zu erkennen, als jeden einzelnen Akkord richtig interpretieren und entsprechend darüber geschickt improvisieren zu können.
Beste Grüße,
Udo
„die großen Linien“ ja genau um die geht es!
Danke Claus,
sehr schön und hilfreich.
Schöne Erinnerung an Montafon.
Gruss Rüdiger
PS. Geht das auch bei „Out of Nowhere“?
Ja das geht bei fast jedem Song! Probiere es aus, wenn du dann einen rausstreichst und der fehlt dann – dann war er doch wichtig :-)